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Zorana Mihajlović, Ministerin für Energiewirtschaft, Entwicklung, Umweltschutz - Weiße Rosen für energische Frau

Quelle: eKapija Montag, 07.10.2013. 12:26
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Zorana MihajlovićZorana Mihajlović

Obwohl sie oft keinen arbeitsfreien Tag hat, beschwert sich nicht, sondern kündigt ihre nächsten Schritte mit einem Lächeln an. Sie lehnte mehrere lukrativere Jobs ab, um sich ihrem Traumberuf zu widmen. In ihren Dreißigern erlangte sie Doktorwürde. Dank einer zwanzigjährigen Erfahrung in der Energiewirtschaft ist sie jetzt in der Lage, große Veränderungen in diesem Bereich in unserem Land duchzuführen. Obwohl sie mit Medien nur über ihr Engagement im Ministerium und in der Politik spricht, akzeptierte sie die Einladung des Wirtschaftsportal "eKapija" und enthüllte uns einen Teil ihres Lebenslaufs.

In einem Interview für unser Portal erzählt Prof. Dr. Zorana Mihajlović, Ministerin für Energiewirtschaft, Entwicklung und Umweltschutz, wie sie Mitglied der Serbischen fortschrittlichen Partei (SNS) wurde, was für einen Brief sie vom Ministerpräsidenten Dodik erhielt, von ihren Lieblinsblumen und -schriftstellern, sowie davon, mit wem sie ihre Freizeit am häufigsten verbringt...

- In diesem Amt gibt es keine Pause. Wenn man Energie hat und etwas tun möchte, darf man nicht an den Zeit denken, sondern sich maximal einsetzen. Das bedeutet, dass man auf arbeitsfreie Wochenenden verzichten und sich an einen Arbeitstag von 6-7 Uhr morgens bis spät in den Abend gewöhnen muss. Aber wenn man sieht, dass er etwas gestartet hat, ist er trotz aller Probleme zufrieden - sagt Mihajlović am Anfang des Interviews für "eKapija".

Parallel zum zwanzigjährigen Engagement in der Energiewirtschaft war sie im Hochschulwese tätig. Sie veröffentlichte bereits mehrere wissenschaftliche Arbeiten und Bücher. Sie gab den Lehrerberuf nicht auf und lehrt die Rohstoffeökonomik als außerordentliche Professorin an der Belgrader privaten Universität "Megatrend".

Sie ist bekannt für einen seriösen, sachgerechten und gründlichen Umgang mit allen Fragen, gesteht aber in diesem Interview auch, dass sie liebt Humor und positive Atmosphäre.

- Man kann meine Gefühle von meinem Gesicht ablesen, sowohl wenn ich froh, als auch wenn ich verärgert bin. Wenn ich etwas falsch bei der Arbeit sehe, kann ich nicht lachen. Meine Bekannten und Mitarbeiter wissen, dass ich gerne scherze und eine positive Atmosphäre mag.

Kindheit in Neu Belgrad

Sie wurde in Tuzla (Bosnien und Herzegowina) geboren, aber sie verbrachte ihre Kindheit in Neu Belgrad, wo sie die Grundschule besuchte.

- Meine Eltern stammen aus Loznica in Westserbien. Ich wurde in Tuzla geboren, weil mein Vater dort für eine Zeit beruflich tätig war. Als ich eineinhalb Jahre alt war, zogen wir nach zunächst nach Loznica und in 2-3 Jahren nach Neu Belgrad um. Meine Eltern arbeiteten nicht wie die Eltern heutzutage, von morgens bis abends, und konnten mir deshalb widmen. Ich war Einzelkind und musste meine Freunde draußen suchen. Die Situation ist heute völlig anders. Mein elfjähriger Sohn und seine Freunde verbringen viel Zeit vor dem Computer.

Sie hat die Erste Belgrader Wirtschatsschule als Schülerin ihres Jahrgangs abgeschlosen. Nach dem Diplomabschluss an der Belgrader Fakultät für Wirtschaftswissenschaft kehrte sie in das Schulgebäude in der Cetinjska Straße für eine krze Zeit als Lehrerin zurück.

Sie gesteht, dass sie viel gelernt hat, entdeckt aber auch, dass sie die Klubs KST und Bonafides nicht oft, aber sehr gern besucht hat.

- Ich war nie jemand, der die Nacht in der Stadt verbracht hat. Ich bin freitags und samstags mit Freunden ausgegangen. Ich habe genau gewußt, wie lange ich draußen bleiben darf und ich habe das respektiert.

Sie trainierte für einige Zeit Synchronschwimmen und kann sich ein Leben ohne Sport auch heute nicht vorstellen.

- Ich besuche Fitnesszetrum 2-3-mal wöchentlich seit Jahren. Ich muss gestehe, dass ich während der Wahlen und Verhandlungen über die Regierungsbildung sechs Monate keine Zeit für Trainings hatte. Das war nicht angenehm und ich hatte schlechtes Gewissen. Ich versuche immer, Zeit für Workout zu finden, weil das mir hilft, den rasanten Tempo und Anstrengungen zu ertragen.

Energische Frau

Die Karriere von Zorana Mihajlovic, außer ihrem Engagement in der Schule, ist mit der Energiewirtschaft verbunden. Bald nach dem Diplomabschluss fand sie einen Job beim Übertragungsnetzbetreiber "Elektroistok" (heute "Elektromreža Srbije" EMS). Bald danach schloss sie sich der Nichtregierungsorganisation G17+ an.

- Ich habe 2003 das Angebot abgelehnt, Abgeordnete im Parlament zu werden, überzeugt davon, dass ich den Job nicht machen kann und mich eher mit der Energetik beschäftigen sollte. Ich akzeptierte zugleich das Angebot des damaligen stellvertretenden Ministerpräsidenten Miroljub Labus, als seine Energieberaterin zu arbeiten. Ich habe dabei gelern, wie die Verwaltung funktioniert, was sich heute als sehr hilfreich erweist.

Sie arbeitete demnächst als Beraterin für Energieefifzienz des Direktors des Belgrader Flughafens "Nikola Tesla".

Mihajlović akzeptierte auch das Angebot des Ministerpräsidenten der Republik Srpska, als seine Beraterin zu arbeiten.

- Ich habe einen Brief von Milorad Dodik erhalten, der damals Ministerpräsident der Republik Srpska war. Ich bewahre diesen Brief noch immer. Das ist eine schöne Erinnerung in diesem Geschäft. Politiker benehmen sich nur selten so. Er hat mir in diesem Brief gesagt, er schätze meine Kenntnisse und Erfahrung, weshalb er mich als Beraterin für Energiewirtschaft sehen möchte. Ich sollte außerdem bei der Entstehung einer Energiestrategie der Republik Srpska helfen. Ich habe sofort zugesagt.

Mihajlović unterstreicht, sie habe viele lukrative Jobangebote abgelehnt, im im Energiesektor zu bleiben.

- Bei einem Jobangebot war das Gehalt nie entscheidend. Ich habe immer getan, was ich liebe, obwohl meine Karriere und Finanzen nicht selten daran gelitten haben.

In Hinsicht auf ihre reiche Karriere, was für Parteikader nicht typisch ist, fragten wir die Ministerin Mihajlović, wie sie sich für die Serbische fortschrittliche Partei entschied.

- Nach der Zusammenarbeit mit Dodik lehrte ich weiterhin an der Fakultät, wollte ich mich aber auch anderswo engagieren. Es stellte sich heraus, dass alles, worauf ich in meinen Arbeiten über Energiewirtschaft von 2001 bis 2004 hingewiesen hat, bis 2009 unverändet geblieben ist. Aleksandar Vučić hat mich dann zu einem gespräch eingeladen. Er wollte meine Meinung über die Lösung der angehäuften Probleme im Energeisektor hören und mich mit seiner Vision für die Zukunft unseres Landes bekannt machen. Obwohl ich vor diesem Treffen das neue Parteiengagement überhaupt nicht überlegt habe, war mir klar, dass seine Ideen eine große Chance für die Veränderungen in Serbien darstellen. Es hat sich erwiesen, dass ich mich nicht geiirt habe. Ich bekam die Chance, an den gründlichen Veränderung selbst teilzunehmen und zur allumfassenden Verbesserung aktiv beizutragen.

Frauen in der Politik

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist ein großes Vorbild für sie, vor allem wegen ihres Ansehens und ihrer Energie. Es gibt nicht viel Gleichheit zwischen Geschlechter in Serbien, sowohl in der Politik, als auch in anderen Sphären der Gesellschaft.

- Unabhängig davon wie erfolgreich eine Frau ist, wird sie immer anderartig bewertet. Sie wird immer weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen und sich viel mehr einsetzen. Noch etwas ist sehr wichtig, die Solidarität zwischen Männern, im Unterschied zu Fraien, die sich gegenseitig nicht unterstützen. Frauen brauchen Hilfe bei den ersten schritten in der Politik. Ihnen fällt oft sehr schwer, sich einer Partei aktiv anzuschließen, weil die Partei die kontinuierliche Anwesenheit verlangt.

Die Gründung eines Frauen-Netzwerks ist die nächste Herausforderung für die serbische Energieministerin. Nicht nur für ihre Kollegien aus der Partei, sondern auch für Damen in Nichtregierungsorganisationen und anderen Sektoren.

Bücher und das Meer

Zorana Mihajlović ist der Auffassung, sie hat noch immer nicht ihren größten Erfolg erzielt, ist aber stolz auf die Balance, die sie in ihrem beruflichen und persönlichen Leben hergestellt hat.

- Mein privates Leben ist mit meiner Familie bzw. meinem Kind verbunden. Ich versuche diese zwei Spähren auszugleichen. Den größten Teil meiner Freizeit verbringe ich mit meinem Sohn.

Die Nachbarn können sie am häufigsten im Supermarkt, auf dem Markt oder im Park mit ihrem Sohn treffen.

- Ich besuche Cafes nicht, weil ich keine Zeit dafür habe. Ich habe früher viel mehr Zeit mit meinen Freunden verbracht, heute telefoniere ich mit ihnen lieber.

Sie liebt Bücher, liest Ivo Andric immer wieder. Sie hat vor kurzem seine Novelle "Gospodjica" (dt. Fräulein) erneut gelesen und demnächst die gleichnamige Theateraufführung im Belgrader Theater "Jugoslovensko dramsko pozoriste" gesehen.

Jene, die sie Blumen schenken möchten, sollten sich für weiße Rosen, ihr Lieblingsblumen, entscheiden.

Alle Ziele, die sich bisher gestellt hat, waren mit ihrem Beruf verbunden. Eines der wichtigsten ist der erfolgreiche Abschluss der Verhandlungen über den Bau von zwei neuen Kraftwerken in unserem Land.

Suzana Obradović

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